Ein gewohnter Anblick – plötzlich sind sie überall, die Pickel und roten Stellen, die jucken und eitrig sind. Sie sind lästig und hässlich und manchmal mehr, manchmal weniger stark ausgeprägt.

Was ist Akne?

Akne ist eine sehr häufige Hauterkrankung, die vor allem im jugendlichen Alter auftritt. Mehr als ¾ aller Menschen leiden für eine kurze Zeit an dieser Krankheit. Vor allem während der Pubertät tritt sie aufgrund von hormonellen Veränderungen zu Tage. Normalerweise verschwinden die Pickel und Entzündungen von alleine wieder. Diese Form der Akne nennt man physiologische Akne. Sie ist zwar lästig und unschön, aber harmlos. Späte Formen nach dem 25. Lebensjahr nennt man Acne tarda.

Bei über zwei Drittel der Menschen hingegen handelt es sich um eine klinische Form der Akne. Diese Erkrankungsart sollte medikamentös behandelt werden, um Narben und schwerwiegende Entzündungsreaktionen zu vermeiden.

Wodurch entsteht Akne?

Aufgrund der Hormonumstellung in der Pubertät kann es zu einer Talgdrüsenüberfunktion und einer Verhornungsstörung im Talgdrüsengang kommen. „Schuld“ daran ist die vermehrte Produktion von Talg und männliche Sexualhormone (Androgene). Diese Androgene sind u. a. dafür verantwortlich, mehr Hornhaut in den Talgdrüsen zu bilden, die dann wiederum den Abfluss des zuviel produzierten Talgs verhindern. Daraus entstehen Vorstufen sogenannter Mitesser.

Manchmal kann man schwarze, kleine Punkte in den Mitessern sehen. Diese sind jedoch kein Schmutz, sondern eine Ansammlung von pigmentbildenden Zellen, das Melanin. Diese auch als offene Komedone bezeichneten Mitesser können beispielsweise mit Peelingsubstanzen oder Vitamin-A-Säure gereinigt werden.

Achtung

Bei geschlossenen Mitessern ist das Ausdrücken nicht empfehlenswert, da sie sich entzünden und vernarben können.

Aufgrund der Tatsache, dass vor allem männliche Hormone die Fett- und Hornzellproduktion ankurbeln, leiden besonders Jungen und junge Männer an Akne.

Da die Drüse überaktiv ist und zu viel Talg produziert, ist es ein guter Nährboden für das Bakterium Cutibacterium acnes. Um dieses zu bekämpfen, besitzt die Haut genügend Immunzellen. Die nun eintretenden Entzündungen sind also die gesunde Folge einer eintretenden Immunantwort.

Die verschiedenen Arten der Acne vulgaris

Acne comedonica: mehr geschlossene (vor allem bei Frauen) und weniger offene Mitesser, wenig Entzündungsreaktionen, betroffen vor allem Nasenseitenwände, Kinn- und Stirnbereich

Acne papulo-pustulosa: geschlossene und offene Mitesser, eitrige Entzündungen wie Pusteln, berührungsempfindliche Knötchen und Bläschen, betroffen vor allem das Gesicht Brust, Rücken und Oberarme. Es können Narben entstehen.

Acne conglobata: schwere Verlaufsform, vor allem Männer betroffen, große und sehr entzündliche Knoten, die schmerzhaft sind. Meistens bleiben tiefe Narben.

Dazu gibt es noch einige Sonderformen und Komplikationen, die zusätzlich zu Fieber und Entzündungen von Nieren und Gelenken führen können.

Welche typischen Symptome zeigt Akne?

Wo viele Talgdrüsen sind, entsteht auch häufiger Akne. Das betrifft vor allem das Gesicht, den Nacken, den seitlichen Hals, das vorderes Brustdreieck oder Dekolleté, den Rücken bis hin zum Gesäß, die Oberarme und die Schultern. Wenn Akne-ähnliche Erkrankungsformen in anderen Körperregionen auftreten, beispielsweise unter den Achseln oder in der Genitalregion, so spricht man eher von einer Acne inversa, weil in diesem Falle nicht die Talgdrüsen überproduzieren, sonder die Haarbalgfollikel.

Wie wird Akne diagnostiziert?

Aufgrund der Vielfalt der Akne-Arten und den damit verbundenen Komplikationen ist es unbedingt ratsam, eine sorgfältige Diagnose eines Facharztes für Dermatologie einzuholen, ehe man sich selbst therapiert. 

Sollten in der Pubertät Pickel auftreten und sich diese vor allem im Gesicht und an den Schulter bis zur oberen Brust zeigen, liegt die Vermutung nahe, das es sich um eine Akne handelt.

Dennoch müssen auch andere Erkrankungen wir eine Haarbalgentzündung oder Pilzerkrankungen ausgeschlossen werden. Während des Diagnosegesprächs werden auch die verwendeten Kosmetika, mögliche Wechselwirkungen mit bestimmten Lebensmittel und auch die Einnahme von Medikamenten besprochen. Daneben kann es vorkommen, dass für eine genauere Untersuchung Wundsekret aus den Pusteln oder auch Blut abgenommen wird.

Wie kann man Akne behandeln?

Die Art und Weise der Behandlung ist sehr unterschiedlich. In den leichten Formen der physiologischen Akne reicht es meistens aus, eine besondere Hautpflege anzuwenden. Schwerere Formen brauchen einen gezielten Behandlungsplan.

Man unterscheidet in der Behandlung gegen Akne äußerliche, also lokale Therapien und medikamentöse, also systemische Therapien.

Lokale Therapien

Zu den äußerlichen Anwendungen zählen Crèmes, Gele, Lotionen, Salben und sonstige Lösungen. Sie alle enthalten verschiedene Wirkstoffe, die entzündungshemmend, antibakteriell oder auch porenöffnend wirken.

Wirkstoffe lokaler Therapien

  • Benzoylperoxid: bakterienabtötend ohne Resistenzen.
  • Antibiotika: bakterienabtötend, aber mit der Gefahr der Resistenzbildung, entzündungshemmend, verschreibungspflichtig.
  • Retinoide (Vitamin-A-Säure-Präparate): gegen übermäßige Verhornung der Ausführungsgänge, verringern Neubildung von Mitessern. entzündungshemmend, oft in Kombination mit Benzoxylperoxid. Eignen sich auch dazu, Akne nicht wiederaufkommen zu lassen (Erhaltungstherapie), verschreibungspflichtig
  • Azelainsäure: Reduktion der Verhornung der Talgdrüsen, entzündungshemmend und antibakteriell. Eignen sich auch dazu, Akne nicht wiederaufkommen zu lassen.
  • Alpha-Hydroxysäuren: natürliche Fruchtsäuren, die die Poren der Ausführungsgänge öffnen.

Systemische Therapien

Zu den innerlichen Anwendungen zählen Medikamente, die vor allem bei schweren Verläufen eingesetzt werden. Sie unterscheiden sich je nach ihrem Wirkungsbereich.

Wirkstoffe systemischer Therapien

  • Hormonpräparate: Manchmal helfen bei jungen Frauen Kontrazeptiva, also die Anti-Baby-Pille, aber nur, wenn sich auch weibliche Hormonanteile wie Östrogen und Gestagen darin befinden. Dennoch sollte man beachten, dass die Wirkung mindestens erst ein halbes Jahr später einsetzt und erst dann die Akne zurückgeht. Eine Kombination mit Retinoiden oder Azelainsäure ist immer sinnvoll.
  • Antibiotika: Diese Medikamente zielen in erster Linie gegen innere Entzündungen und wirken antibakteriell. Ihre Anwendung wird meistens mit lokalen Therapien gekoppelt.
  • Retinoide (Isotretinoin): Es ist eines der wirksamsten Mittel, gerade bei schweren Verläufen. Aber es sind einige Nebenwirkungen beschrieben, die unbedingt mit dem Arzt besprochen werden müssen.

Vorsicht beim Ausdrücken von Pickeln!

Gerade im Gesichtsbereich, vor allem über dem Mund und an den Nasenwänden und Augenwinkeln sollte man die Pickel nicht ausdrücken. Es könnten sonst Keime in die Lymphbahnen und in den Gehirnbereich gelangen.

Die Hautpflege bei Akne:

  • Reinigen Sie die die von Akne betroffenen Gebiete immer mit einer ph-hautneutralen Seife oder Reinigungslotion. Achten Sie darauf, dass sie möglichst parfüm- und alkalifrei ist.
  • Waschen Sie sich aber nicht zu oft mit aggressiven Reinigungsmitteln, das zerstört die natürliche Hautabwehr.
  • Verwenden Sie Feuchtigkeitscrèmes immer auf Wasserbasis, um nicht die Talgdrüsen zu verstopfen.
  • Wenn Make-up aufgetragen werden soll, empfiehlt sich auch dort fettfreie Produkte.

Kein Solarium gegen Akne!

Auch wenn es viele Menschen glauben und bei anderen Hauterkrankungen auch tatsächlich hilft. Bei Akne helfen UV-Licht, also Solarien und sehr viel Sonne nicht. Daher empfehlen wir, die betroffenen Hautbereiche vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.

Was mache ich gegen meine Narben?

Aknenarben sind sehr unangenehm. Daher ist es oft schon während der Therapie wichtig, Narben weitgehend zu vermeiden. Auch deswegen ist es ratsam, bei Akne sofort einen Dermatologen aufzusuchen und eine geeignete Therapie zu beginnen.

Microneedling

Aknenarben lassen sich heutzutage wirkungsvoll mit Microneedling behandeln. Die Haut wird glatter, weicher und ebener. Dafür benutzt man einen sogenannten Dermaroller mit zahlreichen winzigen Nadeln. Durch die mikroskopisch kleinen Einstichstellen wird die Regeneration der Haut aktiviert. Das geschieht durch die körpereigene Neubildung von Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure. Diese Stoffe sind für die Elastizität und Festigkeit der Haut verantwortlich. Die Haut wird wieder straffer. Auch eingesunkene Aknenarben gleichen sich mit der Zeit wieder aus. Die Anwendung ist weitestgehend schmerzfrei und sollte regelmäßig wiederholt werden.

Operative Korrekturen

Ein Problem der Narbenbildung besteht u. a. darin, dass sie in die Haut einsinken können. Diese „Dellen“kann man nur unvollkommen kosmetisch kaschieren. Dagegen helfen kann wiederum eine Stanzelevation. Weitere operative Maßnahmen sind Subzision, Stanzexzision und Exzision.

Hornhautabtragung

Es gibt verschiedene Peelings (Entfernung von Hornhaut), die alle auf verschieden starken Säuren basieren. Am wirksamsten ist die Trichloressigsäure. Sie sollte jedoch ausschließlich nach ärztlichen Attest und unter Aufsicht angewendet werden.

Make-up

Neben den oben genannten operativen und kosmetischen Korrekturen und Behandlungen bleibt natürlich die Möglichkeit, auch mittels Make-up Narben zu kaschieren und und abzudecken. Dennoch sollte man das nicht zu oft und zu lange tun, da die natürliche Atmung der Haut nicht beeinträchtigt werden sollte.

Was darf ich essen, was nicht?

Manchmal spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Gerade bei jungen Menschen in der Pubertät kann es vorkommen, dass sich das Ess- und Trinkverhalten schnell ändert. Neben hormonellen und anderen körpereigenen Veränderungen kommt es manchmal zu Ernährungsdefiziten. Gerade bei jungen Menschen kann man oft eine einseitige und ungesunde Ernährung beobachten. Daher ist es wichtig, auch seine typische Ernährung bei der Diagnose zu besprechen.

Grundsätzlich kann gelten, dass eine ausgewogene und ausreichende Ernährung die Arbeit des Immunsystems optimal unterstützt.

Die zehn Regeln gesunder Ernährung

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat als Empfehlung Regeln zusammengestellt, die in der täglichen Zusammenstellung der Nahrung berücksichtigt werden sollten:

1. Vielseitige Lebensmittel

Sich ausgewogen zu ernähren heißt auch, sich vielseitig zu ernähren. Abwechslungsreichtum kann die Kombination aller notwendigen Nährstoffe sichern.

2. Getreide und Kartoffeln

Besonders eignen sich Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken und Kartoffeln, da sie viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe und andere wichtige Nährstoffe aber wenig Fett haben.

3. Obst und Gemüse

Das wichtigste bei gesunder Ernährung ist ausreichend Obst und Gemüse. Fünf Portionen am Tag zu jeder Haupt und Zwischenmahlzeit sind ideal. Sie sind Lieferant aller wichtigen Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe und sekundärer Pflanzenstoffe wie Carotinoide und Flavonoide.

4. Milch und Fleisch

Weitere wertvolle Nährstoffe enthalten tierische Lebensmittel wie Calcium in der Milch, Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren im Fisch. Fleisch wiederum liefert die Vitamine B1, B6 und B12 und Eisen. Dennoch sollten nicht mehr als 300-600g Fleisch und Wurstwaren pro Woche gegessen werden. Das würde die Hälfte des bisherigen Pro-Kopf-Verbrauchs von über 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr bedeuten.

5. Fettarm und fettreich

Fett ist Lieferant der lebensnotwendigen Fettsäuren und fettlöslichen Vitamine. Weiterhin ist es energiereich. Wichtig sind ungesättigte Fettsäuren wie bei Olivenöl, Nüssen, Avocados oder Oliven. Insgesamt sollten aber 60-80g Fett am Tag reichen.

6. Zucker und Salz

Die meisten Fertiggerichte sind zusätzlich gesüßt, das sollte vermieden werden. Auch können als Ersatz für Salz Kräuter und Gewürze genommen werden. Generell gilt es, gesüßte Getränke zu vermeiden und besser natürliche Zucker wie im Obst, im Honig oder Rohrzucker zu verwenden. Salz sollte mit Jod und Fluorid versehen sein.

7. Füssigkeit

Mindestens 1,5-2,5 Liter Wasser am Tag sollte der Mensch trinken. Dabei ist es günstig, auf Kohlensäure weitgehend zu verzichten und kalorienarme Getränke zu bevorzugen. Alkohol sollte vermieden werden.

8. Schonende Zubereitung

Die Speisen sollten möglich bei niedriger Temperatur gegart werden. Dabei sollte möglichst wenig Fett oder Wasser zum Einsatz kommen, um ungesunde chemische Verbindungen zu vermeiden.

9. Essen als Kultur

Auch die Nahrungsaufnahme spielt eine wichtige Rolle. Vor allem die Zerkleinerung im Mund setzt viele Enzyme frei, die wichtig bei der Verdauung sind. Daher sollte man sich für die Mahlzeiten genügend Zeit lassen.

10. Ernährung und Sport

Eine wichtige Symbiose zu einer ausgewogenen Ernährung ist die ausreichende Bewegung. Dabei werden von der DGE 30-60 Minuten Sport pro Tag empfohlen.

Wie wir behandeln

Wir als dermatologische Praxis arbeiten eng mit verschiedenen Spezialisten wie Onkologen, Dermatoonkologen, Radiologen und Internisten zusammen. Bei einem Verdachtsfall überweisen wir Sie sofort an einen Spezialisten, der eine gründliche Diagnose mithilfe moderner bildgebender Verfahren durchführt (CT, MRT, PET etc.). Daneben wird eine betreffende Hautstelle als Gewebeprobe entnommen und histologisch untersucht. Alle Ergebnisse und Befunde werden nun zu einer Diagnose zusammengetragen. Mithilfe einer Klinik, eines spezialisierten Hautzentrums oder onkologischen Zentrums wird nun innerhalb einer Tumorkonferenz für Sie ein ganz individueller Therapievorschlag erarbeitet.

Wir sind für Sie da

Akne kann das Selbstwertgefühl empfindlich stören. Daher kommen Sie bitte zu uns. Wir nehmen uns für Sie Zeit, gehen ganz individuell auf Ihre Wünsche ein und beantworten alle Ihre Fragen. Scheuen Sie sich vor allem nicht, uns auch bei intimen Problemen anzusprechen. Oft können wir schnell und nachhaltig helfen.

Individuelle Gesundheitsleistungen

Die moderne Medizin bietet insbesondere in der Vorsorge und Ästhetik zahlreiche weiter Möglichkeiten, die Sie zusätzlich in Anspruch nehmen können, die aber die gesetzliche Krankenversicherung nicht oder nur zum Teil trägt. Diese Wunschleistungen, auch Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) genannt, bedeuten mehr Sicherheit für Sie und sorgen für eine gesteigertes Wohlbefinden.

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