Hautkrebs ist ein Sammelbegriff für alle bösartigen Veränderungen der Haut. Dazu zählt insbesondere das besonders aggressive maligne Melanom, auch als schwarzer Hautkrebs bekannt. Viel häufiger kommen aber Basalzellenkrebs und das Plattenepithelkarzinom (auch als weißer Hautkrebs bezeichnet) vor. Daneben existieren weitere Melanome, Sarkome und Karzinome. Die Veränderungen der Haut können bei rechtzeitiger Behandlung gut therapiert werden.

Welche Symptome deuten auf Hautkrebs hin?

Auffällige Veränderungen der Haut können größere, asymmetrische Leberflecke sein, ein Muttermal, das ausgefranste Enden bekommt, dessen Rand unscharf verläuft oder Veränderungen in der Textur oder Farbe der oberen Hautschicht. Rasch größer werdende Hautflecke und spontan oder nach Bagatellverletzungen blutende Hautläsionen sind immer verdächtig auf einen bösartigen Hauttumor.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Jedes Jahr erkranken über 200.000 Menschen an weißem und rund 20.000 Menschen an schwarzem Hautkrebs (Melanom). Insgesamt ist das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, sehr abhängig vom individuellen Hauttyp und der UV-Belastung. Es gibt nicht den einen Krebsauslöser, aber gerade bei Hautkrebs spielt die UV-Belastung eine große Rolle. Sie ist umso stärker, je mehr man der Sonne ungeschützt ausgesetzt ist. In Australien steht der dramatische Anstieg an Hautkrebsfällen direkt im Zusammenhang mit dem sich ausbreitenden Ozonloch. Weiterhin spielen eine Rolle:

  • frühere Krebserkrankung
  • Hellhäutigkeit, blonde und rote Haare
  • helle Augenfarbe, Sommersprossen
  • viele Sonnenbrände schon im jungen Alter
  • viele Muttermale (melanozytäre Nävi)
  • schwaches Immunsystem, unterdrückte Immunreaktionen
  • familiäre Häufung von Krebs, insbesondere Hautkrebserkrankungen
  • genetische Defekte bei der DNA-Reparatur

Dazu gibt es auch grundsätzliche Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Alkoholmissbrauch und Stress. Sie erhöhen die Gefahr, an Krebs, auch an Hautkrebs zu erkranken. Die Gefahr, an Krebs zu erkranken, steigt mit dem Alter.

Wie diagnostizieren wir Hautkrebs?

Neben der körperlichen Untersuchung ist die wichtigste Untersuchung die Inspektion der Haut mit einem Dermatoskop. Ein Dermatoskop ist ein sogenanntes Auflichtmikroskop, d. h. eine speziell beleuchtete starke Lupe, die mithilfe eines auf die Haut aufgetragenen Öles Einblicke in tiefere Hautschichten erlaubt.

Zusätzlich screenen wir mit dem Fotofinder. Dieses Gerät ermöglicht das Body-Mapping-Verfahren. Es bezeichnet eine Ganzkörperuntersuchung mit Verlaufskontrolle durch die Kombination mit der Videodermatoskopie. Diese moderne Technik erlaubt eine genauere Diagnostik und bessere Kontrolle von Hautveränderungen.

Bei Verdacht auf eine bösartige Erkrankung wird eine Gewebeprobe (Biopsie) der veränderten Hautpartien entnommen. Sie soll helfen, das Tumorstadium, also die Tumorgröße und das Vorliegen von Metastasen, zu bestimmen. Weitere Verfahren sind die Computertomographie (CT) der Lunge und des Bauchs (Abdomens), MRT, ggf. Szintigraphie der Knochen und ggf. sonographische Untersuchungen.

Für die Bestimmung der Infiltrationstiefe eines Melanoms gibt es einige Klassifizierungssysteme, bspw. nach Breslow oder Clark. Dabei definiert Breslow die vertikale Gesamthöhe von der Körnerzellschicht der Oberhaut bis zum tiefsten Punkt der Infiltration. Je dicker das Melanom ist, desto schlechter ist die Prognose.

Was ist die gesetzliche Früherkennung?

Früherkennung ist wichtig. Daher bitten wir Sie, sorgfältig auf Änderungen von Muttermalen und Leberflecken zu achten. Schreiben Sie beobachtete Veränderungen auf. Achten Sie auf das sogenannte „ugly duckling sign“ (übersetzt: „Zeichen des hässlichen Entleins“). Damit meint man den Effekt, dass Merkmale, die auf ein malignes Melanom hindeuten, sich von der Einheitlichkeit der typischen braunen Flecken (Naevi) abheben und daher auffallen.

Für die Beobachtung zu Hause empfiehlt sich die ABCDE-Regel:

A – Asymmetrie (Asymmetry): nicht symmetrisches Äußere, z. B. ausgefranst

B – Begrenzung (Border): unregelmäßige oder unscharfe Ränder

C – Farbe (Colour): unterschiedlich starke Pigmentierung oder Vielfarbigkeit

D – Durchmesser (Dynamic): größer als 5 Millimeter, Bezug auf Wachstum und Zeit

E – Entwicklung (Evolution): neu, in kurzer Zeit auf gesunder, unauffälliger Haut entstanden

Hinweis

In Deutschland gibt es ab dem 35. Lebensjahr einen Anspruch auf eine aller zwei Jahre stattfindende Hautkrebsfrüherkennung.

Wie wird Hautkrebs behandelt?

Bei der Behandlung von Hautkrebs kommen verschiedene Therapiearten infrage. Die auf Heilung (kurative) ausgerichtete Behandlung besteht in oft der operativen Entfernung des Tumors. Nur dadurch kann letztendlich eine wirkliche Heilung erzielt werden. In bestimmten Fällen sollte ergänzend zur OP eine adjuvante Immuntherapie mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren erfolgen, die das Ziel hat, den Erfolg der OP zu stabilisieren und das Rückfallrisiko zu reduzieren.

Eine weitere Therapie kann die photodynamische Therapie (PDT) sein. Der Patient bekommt ein Medikament, welches die Tumorzellen lichtempfindlich macht, um sie danach mit normalem Licht zu bestrahlen. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die immunmodulierende Therapie, bei der ein aufgetragenes Medikament die Immunabwehr stärkt. Bei fortgeschrittener Erkrankung ist oft eine systemische Chemotherapie indiziert.

Welche wichtigen Therapien gibt es?

Lokale Therapien

Operation: Hier wird versucht, den Tumor möglichst komplett zu entfernen, oft auch inklusive der benachbarten Lymphknoten. Man spricht hier von Resektion.

Strahlentherapie: Hier wird der Körper von außen ionisierender Strahlung ausgesetzt, um das Tumorwachstum zu hemmen.

Systemische Therapien

Diese medikamentöse Behandlung kann entweder intravenös (als Infusion in den Körper) oder manchmal auch oral (als Tablette über den Mund) erfolgen. Es gibt verschiedenen Formen:

  • Chemotherapie, mit Zytostatika, die das Zellwachstum hemmen sollen,
  • monoklonale Antikörper, die sich besonders auf tumorbedingte Besonderheiten spezialisieren und daher auch als zielgerichtete Therapien (Targeting Therapies) bezeichnet werden,
  • Immuntherapie, die das körpereigene Abwehrsystem stärken soll. Diese nennt man Checkpoint- oder Tyrosinkinase-Inhibitoren.

Zielgerichtete Therapien

sind neue Richtungen, die zwischen Tumor- und normaler Zelle unterscheiden »können«, bspw. der Wirkstoff Vemurafenib. Gerade bei Metastasen ist diese Behandlungsart sehr wirkungsvoll. Als sehr häufige Nebenwirkung wird eine hohe Lichtempfindlichkeit beschrieben.

Hyperthermie

Diese Behandlung arbeitet mit Wärme und heizt lokal das betroffene Gewebe auf.

Wie wir behandeln

Wir als dermatologische Praxis arbeiten eng mit verschiedenen Spezialisten wie Onkologen, Dermatoonkologen, Radiologen und Internisten zusammen. Bei einem Verdachtsfall überweisen wir Sie sofort an einen Spezialisten, der eine gründliche Diagnose mithilfe moderner bildgebender Verfahren durchführt (CT, MRT, PET etc.). Daneben wird eine betreffende Hautstelle als Gewebeprobe entnommen und histologisch untersucht. Alle Ergebnisse und Befunde werden nun zu einer Diagnose zusammengetragen. Mithilfe einer Klinik, eines spezialisierten Hautzentrums oder onkologischen Zentrums wird nun innerhalb einer Tumorkonferenz für Sie ein ganz individueller Therapievorschlag erarbeitet.

Wir sind für Sie da

Wenn Sie größer werdende Leberflecke oder ausgefranste Ränder bei Muttermalen beobachten, kommen Sie bitte gleich zu uns. Oft stellen sich diese Hautveränderungen als völlig harmlos heraus. Dennoch ist eine schnelle Diagnose besser als eine schwierige Behandlung. Bedenken Sie, dass je früher Krebs entdeckt wird, desto besser seine Heilungs-Prognose ist. Wir nehmen uns für jede Patientin und für jeden Patienten viel Zeit, ganz individuell die Probleme zu diagnostizieren und die Fragen zu beantworten.

Individuelle Gesundheitsleistungen

Die moderne Medizin bietet insbesondere in der Vorsorge und Ästhetik zahlreiche weiter Möglichkeiten, die Sie zusätzlich in Anspruch nehmen können, die aber die gesetzliche Krankenversicherung nicht oder nur zum Teil trägt. Diese Wunschleistungen, auch Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) genannt, bedeuten mehr Sicherheit für Sie und sorgen für eine gesteigertes Wohlbefinden.

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