Mehr als 60.000 Menschen erkranken jährlich an dieser Art von Darmkrebs. Mehr als ein Drittel davon überleben die Krankheit nicht. Jedes Jahr wird sozusagen eine Kleinstadt ausgelöscht. Und das liegt oft daran, dass der Krebs zu spät entdeckt wird und die kostenfreien Vorsorgeuntersuchungen nicht wahrgenommen werden. Die häufigste Art von Darmkrebs sind Tumore im Dickdarm oder im Mastdarm. Man spricht dann auch von kolorektalen Karzinomen (Kolonkarzinom und Rektumkarzinom).

Welche Symptome gibt es bei Darmkrebs?

Darmkrebs weist eine Vielzahl von zum Teil spezifischen und zum größeren Teil unspezifischen Symptomen auf. Das schwierige daran ist, dass signifikante Symptome erst dann auftreten, wenn der Tumor gewachsen ist.

Typisch sind: Veränderter Stuhl in Konsistenz und Geruch, Blut im Stuhl, häufiger Stuhldrang, sehr dunkler und manchmal übelriechender Stuhlgang, Bleistiftstuhl. Manchmal gibt es auch verstecktes (okkultes) Blut, was nicht sichtbar ist, aber durch Tests gut nachgewiesen werden kann. Auch kann es zu starken Verdauungsproblemen kommen. Bemerkbar sind sie durch: Darmgeräusche, Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen, Verstopfungen und Durchfälle.

Doch alle diese Symptome können auch auf andere Erkrankungen hinweisen und sind nicht sehr spezifisch. Daher sollten diese Symptome unbedingt untersucht werden.

Welche Risiken für Darmkrebs gibt es?

Darmkrebs ist eine Erkrankung, deren Ursachen vielfältig sein können. Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 und chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa können dabei begünstigend wirken.

Daneben existieren weitere Risikofaktoren wie Rauchen und der übermäßige Genuss von Alkohol. Auch eine familiäre Vorbelastung erhöht das eigene Erkrankungsrisiko.

Wie wird Darmkrebs diagnostiziert?

Die wichtigste diagnostische Methode ist die Darmspiegelung, die Koloskopie, mit einem fingerdicken flexiblen Schlauch. Das Endoskop besitzt sowohl eine Spül- als auch eine Absaugvorrichtung. Weiterhin hat es eine Lichtquelle, eine Kamera und einen Arbeitskanal, durch den der Gastroenterologe verschiedene Instrumente einführen kann, beispielsweise zur Entfernung von Polypen.

Die im Darm aufgenommenen Bilder werden an einen externen Bildschirm übertragen, von wo aus der Arzt sowohl die Bewegung des Schlauches steuert als auch die optische Untersuchung vornimmt. Auch können während der Untersuchung kleinere Geschwulste an der Darmwand gleich mitentfernt werden.

Daneben gibt es eine Reihe von immunologischen und enzymatischen Stuhltests, die sowohl Blut im Stuhl als auch gewisse Schlüsselenzyme nachweisen, was den Verdacht auf eine Tumorerkrankung erhärten kann. Bei einem positiven Testergebnis sollte daher unbedingt eine Koloskopie durchgeführt werden.

Illustration der Entfernung eines Polypen während einer Koloskopie im Darm

Die Krankenkasse zahlt bei Männern ab 50, bei Frauen ab 55 Jahren die Vorsorgekoloskopie. Sie ist Vorsorge und Behandlung ein einem. Ein Polyp als mögliche Vorstufe von Darmkrebs kann sofort entfernt werden. In Abhängigkeit vom Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung empfiehlt der Gastroenterologe die nächste Darmspiegelung, z. B. in 3 oder 5 Jahren.

Wann ist eine Darmspiegelung notwendig?

  • Blut im Stuhl, auch einmalig
  • chronisch entzündliche Darmerkrankung
  • Stuhlveränderungen und anhaltenden Verdauungsproblemen
  • familiäre Vorbelastung
  • Kontrolle nach Polypenentfernung

Risikocheck

  1. Sind Sie älter als 45 Jahre?
  2. Haben Sie oben Blut im Stuhl bemerkt oder andere ständige Verdauungsbeschwerden?
  3. Wurden bereits Polypen im Darm gefunden und entfernt?
  4. Existiert ein familiäres Erkrankungsrisiko?
  5. Leiden Sie an einer chronischen entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa?
  6. Leiden Sie an einer Diabetes-Erkrankung?
  7. Rauchen Sie?
  8. Haben Sie Übergewicht mit einem BMI über 25?
  9. Bewegen Sie sich ausreichend (z. B. mind. 6.000 Schritte pro Tag)

Nur wenn Sie alle Fragen mit “nein” beantworten können, gehören Sie nicht zur Risikogruppe für Darmkrebs. Das Darmkrebsrisiko steigt aber mit dem Alter an. Nutzen Sie die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen.

Gesetzliche Krebsfrüherkennung

In Deutschland bezahlt die gesetzliche Krankenversicherung einige Vorsorgeuntersuchungen, die man unbedingt in Anspruch nehmen sollte.

  • Zwischen 50 und 54 Jahren haben Frauen und Männer einen jährlichen Anspruch auf einen immunologischen Test (iFOBT) auf nichtsichtbares Blut.
  • Männer ab dem 50. Lebensjahr haben Anspruch auf zwei Vorsorge-Darmspiegelungen (Koloskopien), im Abstand von mindestens zehn Jahren. Nach dem 65. Lebensjahr besteht der Anspruch ohne vorherige Koloskopie nur noch auf eine Darmspiegelung.
  • Frauen ab dem 55. Lebensjahr haben Anspruch auf zwei Darmspiegelungen (Koloskopien), im Abstand von mindestens zehn Jahren. Nach dem 65. Lebensjahr besteht der Anspruch ohne vorherige Koloskopie nur noch auf eine Darmspiegelung.
  • Ab dem 55. Lebensjahr haben Frauen und Männer alle zwei Jahre Anspruch auf einen immunologischen Test (iFOBT) bei Nichtinanspruchnahme der Darmspiegelung.