Alle Krankheiten, die vorwiegend sexuell übertragbar sind, fasst man mit dem Begriff Geschlechtskrankheiten zusammen. Heutzutage nutzt man eher die Begriffe STD (sexually transmitted diseases) und STI (sexually transmitted infections). Die Verursacher der Übertragung können dabei Viren, Bakterien, Pilze, Einzeller (Protozoen) oder auch Gliederfüßer (Arthropoden) sein.
Vorsorge und Schutz für alle
Alarmierend ist die Tatsache, dass trotz vieler „Safer-Sex-Kampagnen“ und einem hohen Bewusstsein für Hygiene die Zahl der sexuell übertragbaren Erkrankungen in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich ansteigt. Die Dermatologie ist klassischerweise die Facharztrichtung, die sich auch mit den sexuell übertragbaren Krankheiten beschäftigt, da sich Symptome meistens auf der Haut manifestieren.
Beratung und Aufklärung
Für uns als dermatologische Spezialpraxis ist es daher ein sehr wichtiges Anliegen, möglichst rechtzeitig eine sorgfältige Diagnose zu erarbeiten, um früh mit der Therapie zu beginnen. Da das Thema Geschlechtskrankheiten nachwievor schambehaftet ist, ist für uns die Aufklärung zu Vorbeugemaßnahmen, aber auch die Mitbehandlung des Sexualpartners von großer Bedeutung. Wir beraten außerdem nach sexuellen Risikokontakten bei Urlaubsreisen oder mit unbekannten Sexualpartnern. Diese auch als Postexpositionsprophylaxe bezeichneten Maßnahmen dienen der Gesunderhaltung oder möglichst frühen Diagnose von sexuell übertragenen Krankheiten.
Was sind unsere Behandlungsschwerpunkte?
HIV-Infektion
Die Therapiemöglichkeiten bei HIV-positiven Patienten wurde in den letzten Jahren erheblich verbessert. Aufgrund der Komplexität der Erkrankungserscheinungen und -formen arbeiten wir mit anderen Spezialisten zusammen. In enger Kooperation können wir sowohl die Diagnostik als auch die Behandlung von HIV-Erkrankungen durchführen.
Feigwarzen
Feig- oder Viruswarzen (Condylomata acuminata oder Kondylome) sind Viruserkrankung, die durch Humane Papillomaviren (HPV) verursacht werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung, die sich nach der Ausprägung der Erkrankung richten. Auch können die Feigwarzen mit einer Schere abgetragen werden. Oft kommt hier ein Elektroskalpell zum Einsatz. Dennoch ist damit die Krankheit nicht ursächlich geheilt. Normalerweise schafft es unser Immunsystem, mit den Viren allein fertig zu werden. Bei Frauen gelten vor allem die Papillomtypen (HPV 16 und 18) als Auslöser von Gebärmutterhalskrebs. Daher ist die Behandlung immer dringend erforderlich.
Herpes genitalis
Sehr viele Menschen haben verschiedene Herpes-Viren im Körper und wissen es nicht. Daher gibt es oft auch keine Symptomatik, die zu besonderer Vorsicht beim Geschlechtsverkehr führt. Der normale Lippenherpes (HSV-Typ 1) kann bei Oralsex auch zu einem Herpes genitales auswachsen. Eine Infektion der Herpes-Viren im Genitalbereich kann dann meistens ausreichend medikamentös behandelt werden.
Tripper (Gonorrhoe)
Eine der weit verbreiteten sexuell übertragbaren Krankheiten ist der Tripper. Er wird übertragen durch die Gonokokken-Bakterien (Neisseria gonorrhoeae). Bei einer positiven Diagnose wird ein individuelles Resistenzprofil für den nachgewiesenen Gonokokken-Stamm erstellt. Erst dann kann eine wirkungsvolle Antibiotika-Therapie eingeleitet werden.
Chlamydien
Die Infektion mit den Bakterien Chlamydia trachomatis, Serotyp D-K führt meistens zu eine Schleimhautentzündung der Harnröhre. Auch kann sie eine Gebärmutterhalsentzündung hervorrufen. Chlamydien können mit Abstrichen nachgewiesen werden und sind mit Antibiotika relativ gut zu behandeln.
Syphilis
Auch eine sehr bekannte, aber unbehandelt deutlich gefährlichere Krankheit, die zum Tod führt, ist die Syphilis. Sie fußt auf der Infektion mit dem Bakterium Treponema pallidum, bricht aber nur etwa bei der Hälfte aller infizierten Menschen aus. Die Syphilis hat viele Namen wie harter Schanker, Lues oder Franzosenkrankheit. Die Symptome sind vielfältig und beginnen meistens mit schmerzlosen Schleimhautgeschwüren und Schwellungen der Lymphknoten. Die Therapie erfolgt über eine Antibiotikatherapie mit Penicillin, ggf. bei Allergien auch mit Tetracyclin, Makrolide oder Cephalosporin. Die Heilungschancen sind sehr gut, nur Organschädigungen im Endstadium können nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Wir sind für Sie da
Auch heutzutage sind Geschlechtskrankheiten stark schambesetzt, weswegen viele Patienten erst spät ärztliche Hilfe aufsuchen. Aufklärung und Vorsorge sind daher ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Wir bieten Ihnen Kontrolluntersuchungen und Aufklärungsgespräche an, wie Sie sich am besten vor Übertragungen schützen können. Nutzen Sie diese Chance für Ihre Gesundheit und die Ihrer Angehörigen.
Individuelle Gesundheitsleistungen
Die moderne Medizin bietet insbesondere in der Vorsorge und Ästhetik zahlreiche weiter Möglichkeiten, die Sie zusätzlich in Anspruch nehmen können, die aber die gesetzliche Krankenversicherung nicht oder nur zum Teil trägt. Diese Wunschleistungen, auch Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) genannt, bedeuten mehr Sicherheit für Sie und sorgen für eine gesteigertes Wohlbefinden.